Autor Düzgün Senguel
Nach intensiven Wochen der Vorbereitung belohnt sich der SV Lerbach (endlich) und beschenkte sich am Freitag, den 21.02.2020, bei knapp 5 Grad Außentemperatur mit einem Sieg gegen die technisch und körperlich starken Herzberger vom FC Vatan.
Der FC Vatan belegt in der 2. Kreisklasse Nord aktuell den 3. Tabellenplatz und ist mit 48 geschossenen Toren, eine der offensivstärksten Teams in ihrer Klasse und verfügt mit 17 Gegentreffer über eine gute Abwehr.
Trainer Jacek Ciesla schickte seine ersatzgeschwächte, 14-Mann starke Testspielmannschaft in einer fluiden 3-6-1-Formation in die Begegnung, wobei sich situativ Tobias Gerhardt oder Jonas Drochelmann aus dem 6-Mann starken Mittelfeld in die letzte Abwehrreihe fallen ließ und so die Abwehr um Routine Thilo Ettig, Marcel Rajkovic und Moritz Rott Unterstützung erhielt.
SV Lerbach kassierte trotz optischer Überlegenheit bereits in der 4. Spielminute, durch eine Unachtsamkeit, das 0:1. Wer jetzt dachte, dass die Mannschaft in die alten Muster aus der Hinrunde fällt, und sich hängen lässt, lag an dieser Stelle falsch. Kapitän Tobias Rott zeigte seine Qualitäten als Stürmer und bestätigt wieder einmal seine gute Form in Form von einem lupenreinen Hattrick innerhalb von 16 Minuten. In der 10. Spielminute drang Velislan Getov in den Strafraum der Herzberger und beendete seine Aktion mit einem Torschuss, den der Torhüter nur abprallen ließ. Nutznießer war Tobias Rott, als er den Abpraller überlegt in die linke Ecke einschob.
In der 23. Spielminute ließ sich der starke Velislan Getov nicht lumpen und dribbelte sich durch 8 Herzberger in den Strafraum und bediente von der Grundlinie mit einem schönen Pass den starken Tobias Rott, der zum 2:1 verwerten konnte.
Kurz danach zeigten sich die harten Wochen der Vorbereitung und der bis dahin starke, aber leicht angeschlagene Jonas Drochelmann schied mit einer Verletzung an der Wade aus. Bis zu seiner Auswechslung agierte er als Staubsauger vor der Abwehr und gab der Mannschaft die nötige Stabilität und Ordnung in der Defensive. Für den verletzten Jonas Drochelmann kam Nico Wagenländer.
In der 26. Spielminute drückte sich Lerbachs Kapitän á la CR7 in die Höhe und konnte seinen dritten Treffer per Kopf erzielen, als der umtriebige Janek Drochelmann nahe der Eckfahne eine präzise Flanke in den Strafraum schlug.
Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Jonas Drochelmann kam der FC Vatan Herzberg immer besser ins Spiel und erzielte nur wenige Minuten nach dem 3:1 den Anschlusstreffer zum 3:2 mit einem Distanzschuss aus 18 Metern. Im Moment des Anschlusstreffers fehlte im Abwehrverhalten die Kommunikation und Ordnung, die zuvor durch Jonas Drochelmann gegebenen war. In der 40. Spielminute musste Lerbach in Unterzahl den schön herausgespielten Ausgleichstreffer hinnehmen. Während des Treffers wurde der starke Thilo Ettig nach einem rüden Einsatz eines Herzbergers behandelt.
Trainer Jacek Ciesla nutzte die kurze Halbzeitpause für eine Ansprache und diese sollte in der zweiten Halbzeit Früchte tragen. Fortan agierte SV Lerbach noch konzentrierter im Abwehrverhalten und schalte gute um. Der agile Aghil Sanjari belohnte seine ohnehin starke läuferische Leistung mit einem schönen Treffer zum 4:3 in der 49. Spielminute als er einen hohen Ball 6 Meter vor dem gegnerischen Torwart gegen zwei Gegenspieler behaupten konnte und in der Drehung in die kurze Ecke einschob. Die Vorlage hierzu kam von Janek
Drochelmann, der im zentralen Mittelfeld viele Kilometer abspulte und immer wieder gute Möglichkeiten initiierte.
Lerbach behielt durch eine konzentrierte Leistung die Oberhand und agierte aus einer sicheren Abwehr heraus und setzte durch die starken Außenbahnspieler Aghil Sanjari und Velislan Getov immer wieder gefährliche Nadelstiche, so wie in der 80. Spielminute, als Janek Drochelmann auf Tobias Rott spielte und dieser den schnellen Aghil Sanjari nach einem Pass durch die Schnittstelle der Herzberger mustergültig bediente und jener cool in die lange Ecke abschloss. Wenn die technisch starken Herzberger gefährlich worden, dann zumeist nach Distanzschüssen, so gelang ihnen in der zweiten Halbzeit kein Torabschluss im Lerbacher Strafraum.
Erwähnenswert ist noch die Einwechslung des 17-jährigen Felix Kratsch, der im zentralen Mittelfeld eine gute Leistung zeigte.
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass trotz des Fehlens wichtiger Spielern, wie beispielsweise Florian Borrmann, Martin Daube, Nicklas Reinhardt, Keeper Pascal Wohltmann und vielen weiteren die Einstellung derer, die gespielt haben die richtige und somit ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung war. Denn nicht die Aufstellung ist entscheidend, sondern die Einstellung.
Am Sonntag, 01.03.2020, geht es um 14:00 Uhr weiter im nächsten Test gegen den VFL Badenhausen in Bad Grund.