FC Merkur Hattorf 2:1 SV Lerbach

  1. Halbzeit

Die Personalsorgen entspannten sich im Vergleich zur Vorwoche auf vier Positionen.

Pascal Wohltmann kehrte nach überstandenen Handbruch ins Tor zurück und Martin Dauben, Aghil Sanjari und Jonas Drochelmann waren ebenfalls wieder am Start.

Das Spiel begann mit leichten Vorteilen für den SV. In der 6. Minute gab es allerdings Eckball für den FC, was gegen Lerbach derzeit so etwas wie ein Elfmeter ist. Flach hereingeschlagen konnte Samuel Becker locker zum 1:0 einschieben.

Das Spiel danach ausgeglichen, Hattorf macht wenig, Lerbach steht solide, nach vorne merkt man aber an allen Ecken und Enden das Fehlen des rotgesperrten Tobias Rott.

Unserem Einspruch vorm Sportgericht wurde teilweise stattgegeben und die Strafe von fünf Spielen auf drei reduziert, womit er nächsten Sonntag wieder zur Verfügung steht. Großes Dank gilt hier auch an den FC Freiheit, in Person von Sportkamerad Torben Wunderlich, welcher als gefoulter für Tobias Rott ausgesagt hat!!!

So viel Zeit muss an dieser Stelle sein, denn im Laufe der ersten Halbzeit passierte nicht viel.

2-3 Lerbacher Vorstöße wurden nicht ruhig genug ausgespielt, Kampf, Moral, Zusammenhalt war aber voll da.

2. Halbzeit

Hattorf begann nun etwas dynamischer und wollte die Entscheidung, Chancen keimten 2-3 mal auf, aber wurden auch hier zu überhastet vergeben.

Lerbach konnte sich Mitte der zweiten Halbzeit befreien und seinerseits wieder am Spiel nach vorne teilhaben, aber auch hier fehlte es an der finalen Durchschlagskraft.

In der 75. Minute dann die Vorentscheidung durch Jannik Rogge:

Schwacher Freistoß Lerbach aus 16-18 Metern, der Hattorf Torwart kann direkt den Konter einleiten,

welcher das 2:0 für die Heimelf bringt (Das Wort „Haaaand“ schallte auf Lerbacher Seite durch die Arena als die Hattorfer in den Strafraum eindrungen, der Pfiff blieb aber aus).

Im direkten Gegenzug dann fast das 2:1 aber irgendwie konnte der FC das Ding verteidigen.

Lerbach zeigte moral und gab nicht auf, so dass Nicklas Reinhardt in der 85. Minute die Kelle rausholte und auf 1:2 verkürzte. In einer hektischen Schlussphase wollte der Ausgleich allerdings nicht mehr gelingen.

Fazit:

Die Lerbacher Tugenden Einstellung, Kampf, Moral, Zusammenhalt, waren am gestrigen Sonntag voll da. Auch fußballerisch musste man sich vor dem Tabellenzweiten aus Hattorf nicht verstecken.

In den entscheidenden Momenten ging man aber nicht clever genug mit den eigenen Möglichkeiten um und fing sich hinten ein Tor zu viel.

Dennoch eine deutliche Leistungssteigerung von jedem einzelnen!

Jetzt heißt es weiter trainieren und für den SV Lerbach auch mal den Geburtstag von Goldfisch Günther für drei Stunden zu unterbrechen, denn man wäre nicht letzter, wenn jeder einzelne etwas mehr in diesen tollen Verein investieren würde.

Nächsten Sonntag um 14 Uhr wartet das letzte Heimspiel der Hinrunde auf den SVL.

Gegner wird mit dem SC Eichsfeld wieder eine Mannschaft aus Spitzengruppe der Liga sein.

Der Tabellenplatz spielt aber keine Rolle, denn wenn der SV seine PS auf den Rasen bringt, muss noch

vor der Winterpause endlich was zu holen sein.

Lerbacher Anekdote – hochmoderner Fussball

Vielen Dank an Sportkamerad Wolfgang Gärtner für diese tollen Erinnerungen an unseren SVL!

Liebe Lerbacher,

als meine Frau und ich vor einem Jahr (14. Oktober 2018) beim SVL-Heimspiel nach Jahren Helmut Pförtner (Perry) beim Grillen wiedergetroffen haben, waren sofort die alten Erinnerungen wieder da. Leider habe ich da seine Bratwürste nicht probiert …

Doch zunächst der Reihe nach … 

Kurze Zeit, nachdem wir Zwillinge unterhalb vom Lerbacher Schützenhaus das Laufen lernten, begann wie bei allen Kindern der Run um den Ball.

In Lerbach war es zu der Zeit natürlich auch so, dass schon vom Elternhaus mitgeprägt wurde, ob man sich zum Handball oder Turnen zum MTV oder zum Fußball zum 1921 gegründeten SV Lerbach orientierte. Für uns Zwillinge war die Richtung klar: Schwimmen und Fußball meist im Sommer, Skilaufen im Winter.

Unser Spielplatz war natürlich auch die wenig befahrene Hauptstrasse, wo der doch sehr schwere GummiBall (vom Gummiwerk Fröhlich) rauf und runter getrieben wurde und abwärts immer weiter rollte. Spielpausen gab es, wenn der  strenge Dorfpolizist Zander sich näherte und wenn sich das einzige Auto aus dem Oberdorf von Robert Wiegand (der „Blitz“) oder Scheerschmitz Sägemaschinen lautstark näherten.

Wenn man den unebenen, felsigen Fahrweg (Am Schwarzenberg) hinter dem Schützenhaus hoch gelaufen war, bolzten oben auf dem kleinen Turnplatz die damals schon älteren Jungen. Aber dort durften wir noch lange nicht mitspielen, sondern standen am Rand rum und mußten den Ball wiederholen, wenn er den Turnplatz verlassen und auf den naheliegenden Friedhof oder weiter ins Tal geflogen war. Doch beim Ballholen konnte man zeigen, dass man langsam das Zeug hatte, um auf dem Turnplatz endlich mitzukicken.

Dann entwickelten sich rasch die Jahre, in denen wir unser Umfeld um Alte Schule und Schützenhaus erweiterten, wir im Sommer intensiv das Schwimmbad aufsuchten und jede Gelegenheit nutzten, um auf dem Sportplatz rumzutoben.

Auf dem Weg ins Oberdorf holten wir noch Dietmar Alberti und Hans-Otto und Günter Regenhardt ab. Für 10 Pfennig haben wir uns manchmal auch bei Tante Anna Kutscher im Querkrug noch etwas Sauerkraut aus dem Fass mitgenommen, lecker. Weiter oben trafen wir dann Helmut (Perry) Pförtner und weitere Jungen, um zu bolzen.

Perry war der Beste und damals schon als Dribbelkünstler hervorragend, Hans-Otto war der Schnellste, Dietmar hatte den strammsten Schuß und wir Zwillinge waren plötzlich die Größten, aber  blieben als Fußballer eher „lernfähig“.

Der damalige Sportplatz in den 1950er Jahren war ein einziger Schotteracker mit matschigen Stellen, in denen man saudreckig wurde. Diese Platzbereiche haben wir meist gemieden. Später haben wir unsere Gegner dort gerne reingelockt und zu Fall gebracht, damit sich das waschen auch lohnte. Nach dem Spiel wurden die dreckigen Schuhe an einer Wasserquelle am Eingang zum Sportplatz abgewaschen. Dort wurde auch der kostbare Lederball gereinigt, bevor er trockengerieben und später wieder eingefettet wurde. Überhaupt ist hervorzuheben, mit welcher Hingabe und viel Lederfett der Kutschen Emil damals die raren Lederbälle gepflegt hat.

Schräg unterhalb der Kirche befand sich damals ein Schaukasten des SV Lerbach, in dem die aktuellen Heimspiele mit Mannschaftsaufstellung und Gegner angekündigt wurden. Dann waren wir schon gespannt auf den Sonntagnachmittag, um unsere Mannschaft mit entsprechender Lautstärke zum Sieg zu verhelfen. Spielfehler wurden ähnlich deutlich begleitet, aber mit großem Bedauern.

Aber wir waren nur kleine Randfiguren. Wichtig für uns war das Verhalten der eigentlichen Fans der Mannschaft – die besonderen Fußballexperten des Ortes. Davon konnten wir sehr viel lernen und haben jede Geste und Bemerkung aufmerksam wahrgenommen. Ich erinnere mich an immer die gleichen treuen Zuschauers, beispielsweise den Schuster Heinz (Bertram), die Bäcker F. Biel und K. Münnecke, O. Oppermann, W. Sintara, H. Hirschhausen, K. Eichhorn, R. Kohlrausch, die an der rutschigen Böschung zum Spielfeldrand oder oberhalb des Weges zum Schwimmbad das Spielgeschehen sehr aktiv begleiteten und für Stimmung sorgten. Die Schiedsrichter hatten es manchmal nicht leicht und hielten sich oft lieber etwas entfernt von diesen Zuschauern auf. 

In den Vordergrund traten in diesen Jahren als Spieler immer wieder Helmut (Perry) Pförtner und Helmut Kämpfer mit ihrer feinen Spieltechnik, aber auch Rolf Eichhorn als Torwart mit seinem Wagemut und eisernen Härte. Die Brüder Heinz und Siegfried Maletzki hatten ebenfalls eine besondere Spielklasse und die ganze Mannschaft war ein ganz besonderes Team. Später auch Günter (der „Dicke“) Lindenau mit seinen Kopfballtoren konnte genau so begeistern wie sein Bruder Hubert Lindenau mit seinen scharfen Flachschüssen.

Bei Auswärtsspielen durften wir im Bus „Harzer Roller“ mitfahren. Auf dem Hinweg war man schon zuversichtlich und auf dem Rückweg wurde meist „In Berlin, wohl auf der Hasenheide, da saß ´ne Kuchenfrau alleine …“ gesungen, und das nicht nur, wenn man auswärts gewonnen hatte. 

SVL Jugendtrainer Karl Trebbin

Inzwischen hatte sich Karl Trebbin mit Hingabe um uns Jungen gekümmert und wir machten erstmals Bekanntschaft mit der Bezeichnung: Trainer. Karl brachte uns immer wieder bei, dass wir nicht alle hinter dem Ball herlaufen sollen, sondern uns auf dem Spielfeld verteilt an- und abspielbereit bewegen sollen. Diese Spielweise ist doch heute noch hochmodern!

Das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern gegen Ungarn haben wir schon im winzigen Imperial-Fernseher beim Trost (Sauerbrey) verfolgt. Der Saal war überbesetzt, wir konnten von hinten kaum was sehen, aber haben doch gefühlt alles mitbekommen. Anschließend haben die Erwachsenen noch einige Bierchen getrunken und wir haben natürlich sofort „weltmeisterlich“ auf der Hauptstrasse gebolzt.

Ist es nicht toll, was der SVL seit 1921 für eine erinnerungswerte Vergangenheit mit vielen Ereignissen und Beteiligten bis in die heutige Zeit hat!

Das 75-jährige Jubiläum des SVL ist schon länger vorbei und nächstes Jahr steht das 100-jährige Vereinsjubiläum an. Dann kann sich auch die dann aktuelle Mannschaft wieder präsentieren und ist sicher ebenso vorbildlich, wie die erwähnten Sportler und Mitglieder der Vergangenheit.

Vieles ist lange her. Ich habe mich nach der A-Jungend mit dem Schwimmsport und erst bei  den „Alten Herren“ in Dortmund im Stadion Rote Erde und dann beim FC Freiheit wieder mit Fußball befasst, bevor ich mich endgültig und bis heute intensiv dem Tennissport verschrieben habe. Mein Bruder hat noch etwas länger beim SVL Fußball gespielt, hat dann aber seine Sportkarriere mit jede Menge Sportabzeichen und dem Laufsport fortgesetzt und etliche Marathon und Triathlon absolviert.

SVL Heutiger Rasenplatz

Heute erkennt man den Lerbacher Sportplatz mit gepflegtem Rasenplatz und funktionalen Gebäuden kaum wieder. Das war bis dahin sicherlich ein langer Weg, der unter mißlungenen Zwischenlösungen und Stillstand gelitten hat, aber an der mehrere Vorstände und viele Mitglieder aktiv beteiligt waren.

Vielen Dank an Karl Rampolt und Helmut Pförtner, ohne unsere Gespräche wäre diese Anekdote lückenhafter.

Und wenn wir wieder mal bei einem SVL-Heimspiel dabei sind, dann kann der Perry ein paar Bratwürste mehr auflegen …

Beste Grüße aus Düsseldorf

Wolfgang Gärtner  –  gaertner@interform.de 

TSV Eintracht Wulften 5:0 SV Lerbach

Der Sonntagmorgen begann in Lerbach mit mehreren Problemen.

Zum einen war der Platz in der oberen Spielhälfte mit Wasser getränkt und nicht bespielbar,

zum anderen riss die Absagewelle für das unfassbar wichtige Keller-Duell gegen Wulften nicht ab.

Durch einen Heimrechttausch konnte das Spiel zumindest auf Gegners Platz stattfinden.

Das abklappern aller Spieler, die noch einen gültigen Pass in Lerbach haben, sorgte dann dafür, dass Fabian Borrmann als elfter Mann einsprang und der SV zumindest nicht in Unterzahl antreten musste.

Insgesamt musste die Absage von 9 Spielern verkraftet werden, was wohl kaum ein Verein in unserer Liga auffangen kann.

  1. Halbzeit

Die erste große Torchance der Partie gehörte dann auch gleich Fabian Borrmann, der irgendwie auf seine Art zum Abschluss kam, starke Parade vom Torwart, Nachschuss Lucas Wohltmann, wieder Ball geblockt, schade.

In der 9. Minute dann die erste Chance für die Heimelf durch einen Freistoß:

Gut getretener Ball, Torwart Freitag kann den Ball abwehren, aber Andre Vom Hofe ist zur Stelle und schiebt zum 1:0 ein.

Das Spiel plätscherte vor sich hin, Wulften am Ball, Lerbach auf Stabilität aus… bis zur 39. Minute, als der gut aufgelegte Schiri auf Foulelfmeter für Wulften entschied. Vom Hofe sicher zum 2:0. Im Gegenzug dann die zweite Großchance für Lerbach, als Nico Wagenländer frei vorm Wulftener Torwart auftauchte, den Ball aber nicht im Gehäuse unterbringen konnte.

2. Halbzeit

Die Spielstatik änderte sich nicht, Wulften lies den Ball laufen, Lerbach hinten drin.

Das 3:0 dann in der 48. Minute durch Benjamin Jung, wieder diesmal nach einer Ecke aus dem Gewühl.

Das 4:0 in der 58. Minute dann, ausnahmsweise mal aus dem Spiel heraus, durch Yannick-Noah Müller.

Das Spiel war entschieden. Lerbach wehrte sich aber gegen eine noch höhere Niederlage und kam seinerseits durch Janek Drochelmann zu drei sehr guten Chancen (Frei vorm Tor vergeben, Wembley-Tor gegen Unterlatte Ball springt wieder raus, Schuss vom Torwart pariert.) Maurice Sielings Schuss aus 20 Metern landete ebenfalls an der Latte und Fabian Borrmann verfehlte das Tor aus der Distanz ebenfalls.

Das 5:0 in der 80. Minute dann wieder aus dem Kuriositätenkabinett, als ein Lerbacher Spieler über den Ball trat und Rene Vom Hofe auf und davon einschieben konnte.

Fazit:

An den Trikots der Spieler war zu erkennen, dass diese Mannschaft gestern alles gegeben hat und die Lerbacher Zeugwärtin die Waschmaschine sicher 2-3 mal anstellen muss, um den Dreck aus den Klamotten zu bekommen. Auch die Tatsache, dass man 5-6 teils hochkarätige Chancen vergab, zeigte, dass man nicht komplett Chancenlos war.

Trotz des letzten Aufgebotes waren die Probleme aber die gleichen wie schon die gesamte Hinrunde über:

Einfache Gegentore bei Standardsituationen. Es wird trainiert, es wird angesprochen ohne Ende, aber auch gestern fielen wieder drei Gegentore durch den ruhenden Ball.

Das erste Handwerkszeug eines Fussballers in der 1. Kreisklasse muss sein, Zweikämpfe anzunehmen und im Defensivverhalten einen konzentrierten, hellwachen Job zu machen und aktiv zum Ball zu gehen. Wenn dann die Kraft noch reicht, kann er irgendwann im Spielverlauf noch offensiv Akzente setzen.

Besonders bei Standards gegen den SV merkt man aber, dass die meisten Spieler nicht die nötige Aggressivität und Konzentration haben, sondern sich am liebsten auf die Toilette verziehen würden, aus Angst vor Schmerzen, Fehlern und eigener Courage. So fallen dann fast im jeden Spiel die Gegentore weil niemand in die Bälle „reinknallt“, körperlos dem Mitspieler Geleitschutz gibt und sich irgendwie auf die Kollegen, den lieben Gott oder sonst wen verlässt.

Viele Spieler aus dem aktuellen Kader können sich ein Beispiel an Fabian Borrmann nehmen, der in den letzten 8 Jahren 3 Spiele gemacht hat und einmal beim Training war (Mai 2019). Dennoch gehörte dieser mit seinem Einsatz gestern zu den besten Lerbachern, weil er einfache Pässe spielt und keinen Zweikämpfen aus dem Weg geht.

Ebenfalls positiv zu erwähnen ist Landry Dipama, der gestern sein erstes Pflichtspiel absolvierte und dabei rund 60-70 Minuten mit einem gebrochenen Arm spielte. Gute Besserung Landry, was für ein Einsatz!!

Der SV Lerbach wird aus der schwierigen Situation rauskommen, keine Frage, die Spieler müssen nur schnellstens begreifen, dass nur sie selbst den Karren aus dem Dreck ziehen können und niemand anderes dabei behilflich sein kann.

SV Viktoria Bad Grund 8:1 SV Lerbach

Eine heftige Klatsche gab es beim neuen Tabellenführer aus Bad Grund.

Aufgrund vieler Ausfälle reiste der SV bereits ersatzgeschwächt an, kurz vor Anpfiff musste noch

Jonas Drochelmann krankheitsbedingt wieder abreisen, was die Situation nicht verbesserte.

Bad Grund gab von Anfang an Vollgas – Lerbach war in allen belangen überfordert und so stand es bereits zur Halbzeit 5:0 für die Heimelf.

Torfolge:

1:0 Tom Luca Schenker 8. Minute
2:0 Mustafa Büyük 10. Minute
3:0 Joshua Nottbohm 19.Minute
4:0 Joshua Nottbohm 41. Minute
5:0 Dennis Hoffmeister 44. Minute

In der zweiten Halbzeit gelang Veli Getov nach schönem Kombinationsspiel und starken Schuss, nahe der Strafraumgrenze, das Tor des Tages zum 1:5 – unerklärlich wie der SV dann doch solche Tore herausspielen kann…

Lerbach wehrte sich zwar nun etwas besser, musste aber dennoch drei weitere Tore einstecken.
6:1 Dennis Hoffmeister 56. 7:1 Eric Schneider 70. Minute
8:1 Dennis Hoffmeister 80.Minute

Überschattet wurde die Partie noch von der Verletzung von Marcel Rajkovic, der nach einem Zusammenprall ende der ersten Hälfte ins Krankenhaus gebracht wurde.

Laut Diagnose sind zwei Rippen angebrochen und das Knie schwer geprellt – wir wünschen gute Besserung Junge!

Alles in allem ein ungleiches Duell zwischen einem zweikampfstarken, robusten Tabellenführer aus Bad Grund und einem Abstiegskandidaten aus Lerbach, der den Anforderungen der Liga gestern (Und fast die gesamte Hinrunde über) nicht gewachsen ist.

SV Lerbach 3:3 FC Freiheit – 6 Tore, 7x Gelb, 1x Rot – Was für ein Stadtderby!

Wer acht Jahre lang auf dieses Spiel warten musste, wurde nicht enttäuscht.

In einem harten Fight trennten sich Lerbach und Freiheit mit 3:3 und boten für die Stadt Osterode beste Werbung für den hiesigen Fußball, aber der Reihe nach.

  1. Halbzeit

Der SV zeigte eindrucksvoll, dass man unter Trainer Ciesla auf einem richtig guten Weg ist.

Stark organisiert, hellwach und sehr variabel im Aufbau, wurden die Gäste aus der Freiheit zunächst komplett an die Wand gespielt.

Bereits nach wenigen Minuten scheiterte Janek Drochelmann frei vor Gäste Keeper Twadde.

Etwas später machte es Janek besser, der bis dahin noch unbefleckte Schiri entschied aber auf kein Tor, weil angeblich Abseits.

In der 10. Minute dann das 1:0: Eckball Lerbach, Kopfball Aghil Sanjari – TOR.

In der 15 Minute das 2:0, Tobi Rott wird steil geschickt, Annahme, Mitnahme, Abschluss – TOR.

Lerbach kombinierte sich weiter durch die Gäste, die wohl noch irgendwo zwischen Oktoberfest, Bett und Kabine waren. Eine Kopie des 1:0 hätte fast das dritte Tor bedeutet, aber diesmal parierte Freiheits Schlussmann den erneuten Kopfball von Aghil mit einer starken Parade.

Die vielen Möglichkeiten für den SV wurden dann aber doch zum 3:0 verwertet.

Janek Drochelmann schob in der 26. Minute zur vermeidlichen Vorentscheidung ein.

Der unmittelbare Gegenzug: Foul an Aghil im rechten Mittelfeld, der Pfiff blieb aus, Strüwer marschierte über die freie Seite und verkürzte mit der erste Chance für Freiheit auf 1:3.

Was nun passierte ist für die meisten Nicht-Fußballer und auch gestandenen Fußballer schwer nachvollziehbar.

Eine in diesem Fußball-Drehbuch relevante Person war aber der Schiedsrichter:

Von Anfang an keine Linie im Spiel, beide Mannschaften schenkten sich im Grätsch-Contest nichts, Spieler wurden reihenweise weggeflext und wenn auf beiden Seiten nach 30 Minuten nur noch 10 Mann auf dem Feld stünden, hätte sich niemand wundern müssen. Ein konsequenter, souveräner Schiri hätte einfach nach wenigen Minuten schon durchgreifen müssen und durch konsequentes abmahnen der Fouls und Meckereien für Ordnung sorgen müssen.

Mit solch einem Schiri gingen beide Mannschaften unterschiedlich um:

Die Lerbacher riefen den Namen des Schiris wie den Ihrer Mama, wenn Sie Hilfe brauchten,

die Freiheiter bearbeiteten diesen unsicheren Mann wie die Hyänen und waren somit auf einmal voll im Spiel.

Denn die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit spielten die Gäste auf einmal Fußball.

Über die Seite von „Wutzke“-Kirschstein wurden 3-4 hochkarätige Chancen kreiert, die aber noch nicht zum Anschlusstreffer führten, Lerbach konnte seinerseits das Spiel noch offen halten, ohne aber das vierte Tor nachzulegen, weshalb es mit einer 3:1 Führung in die Halbzeit ging.

2. Halbzeit

Die zweiten 45 Minuten schien der SV die berühmten „Cojones“ in der Kabine gelassen zu haben.

Der Freiheiter gewannen jeden Zweikampf und ein langer Ball nach dem nächsten wurde in den Lerbacher Strafraum geschlagen.

Die gute Organisation der ersten Halbzeit, die Staffelung, Absprachen, Kommandos, Ruhe am Ball,

alles war dahin.

Dabei wurde der Heimmannschaft in der Pause weder der Mund zugenäht, noch wollte jemand Erfahrung als Schweigemönch sammeln, denn nach dem Schiedsrichter rufen, wie nach der eigenen Mama wenn man in den Dreck gefallen ist, ging immer noch bestens. Nur weder die Mama noch der Schiedsrichter können auf dem Fußballplatz (und auch im richtigen Leben) helfen wenn es brenzlig wird.

Wer Erfolg will, muss Verantwortung für sein Handeln übernehmen, aber das tat kein Lerbacher in der zweiten Halbzeit.

Und so reihte sich Chance an Chance für die Freiheiter.

In der 55. Minute Strüwer zum zweiten (3:2). Und dann dauerte es bis zur 84. Minute, ehe Strüwer zum dritten den Ausgleich markierte (3:3).

Auf Lerbacher Seite verhinderten Enrico Freitag (Tor) und Jonas Drochelmann (Abwehr) weitere Gegentore. Beide spielten eine überragende Partie.

Die letzten 5-8 Minuten schwamm sich der SV komischerweise wieder frei. Tobias Rott wäre auf und davon gewesen, wenn der Schiri nicht fälschlich auf Abseits entschieden hätte. Kurz darauf holte Rott dann, wie viele andere auch in diesem Spiel, die Flex raus und rasierte Freiheits Wunderlich.

Nun wurde auf glatt Rot entschieden, hartes Foul ja, aber im Vergleich zu den anderen Fouls im Spiel die maximal mit Gelb geahntet wurden nicht härter.

Nach dieser roten Karte war Ende, 3:3 Unentschieden in einem rassigen Derby.

Fazit:

Lerbach überrollte zunächst die Gäste aus der Freiheit, die sich mit Ihrer Cleverness und Robustheit nach gut einer halben Stunde die Spielanteile zurückholten.

In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor mit etlichen Großchancen für die Gäste.

Der SV bot in der zweiten Hälfte eine unterirdische Vorstellung, die nichts mit Männerfußball zu tun hatte. Vor jedem Spiel wird gesagt, dass der Schiri tabu ist, das Entscheidungen nicht kommentiert werden sollen.

Wie viele Spiele brauchen die Spieler noch, um zu begreifen, dass Sie selbst Verantwortung auf dem Platz übernehmen müssen und sich nicht hinter den Entscheidungen des Schiedsrichters oder irgendwem anders verstecken dürfen?

Werden manche Spieler es jemals begreifen?

Wenn Ja, dann kann man in dieser Liga jeden besiegen, denn die erste Hälfte hat gezeigt, dass der SV Lerbach auf einem sehr guten Weg ist.

Ein Dank gilt den zahlreichen Zuschauern, die gestern den Weg ins Waldstadion gefunden haben und Zeugen eines tollen Derbys wurden.

⚽ Vorspiel ⚽ (Autor Tobias Gerhardt)

Derby – Was ist das?

Die Frage ist durchaus erlaubt, wenn man überlegt, dass das letzte Lokalderby zwischen dem SV Lerbach und den Frei… ähh Moment – Lerbacher Vorortkickern schon eine Weile zurückliegt.
Um genau zu sein 3049 Tage oder auch 8 Jahre, 4 Monate und 4 Tage.

Deshalb hier eine kleine
Erläuterung für die Leute, die nach so langer Zeit vergessen haben sollten, um was es sich handelt.

Der Begriff Derby (häufig auch Lokalderby) bezeichnet eine Austragung im Mannschaftssport, bei der zwei meist gegnerische Sportvereine einer Region aufeinandertreffen.

Für die Fans der betroffenen Vereine haben solche Ereignisse häufig eine besonders wichtige Bedeutung.

Kommen wir nun zu den Fakten:

Das letzte Aufeinandertreffen beider Vereine hat am 29.05.2011 stattgefunden.
Damals geriet der SVL mit 8:0 im heimischen Waldstadion unter die Räder.
Auch die Bilanz der letzten Ligabegegnung sieht aus lerbacher Sicht alles andere als rosig aus.
Zwei der letzten 5 Begegnungen endeten Remis, ganze drei mal musste man sich geschlagen geben.

Am Sonntag, den 06.10.2019 um 15 Uhr hat der SVL nach langem Warten, vor heimischer Kulisse, endlich wieder die Gelegenheit, diese Bilanz zumindest ein bisschen aufzupolieren.

Außerdem braucht man dringend Punkte, um endlich wieder aus dem Tabellenkeller zu klettern.

Der SV Lerbach befindet sich derzeit mit nur 4 Punkten auf Rang 11 der Tabelle und somit nur einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt.
Die Lerbacher Vorortkicker hingegen stehen mit 10 Punkten auf Rang 6.

Deshalb gilt, volle Konzentration auf Sonntag, damit nach dem Derby 3 Punkte auf der Habenseite des SV Lerbachs verbucht werden können.

Trotz der aktuellen Wettervorhersage hoffen wir, viele Fußballbegeisterte bei Bier und Bratwurst im Waldstadion Lerbach begrüßen zu können.

Auf gehts Freunde des SVL, ölt eure Stimmbänder – und auf zum Derbysieg! 🖤💛