SeeBern startete die Partie sehr druckvoll und versuchte durch frühes Pressing den SV zu Fehlern zu zwingen. Umso wichtiger war es, dass diese erste turbulente Phase unbeschadet überstanden wurde. Im Gegensatz zu den ersten vier Saisonspielen waren die SV-Recken dieses Mal von Anfang an hellwach und voll im Spiel.
So hatte Lerbach auch die erste riesen Möglichkeit zur Führung. Tobias Rott tauchte nach einem Steilpass frei vor dem Gäste-Keeper auf, schob den Ball aber knapp am Tor vorbei. Kurze Zeit später, in der 30. Minute, war es Sebastian Bierwirth, der eine Flanke scharf in den 16er brachte. Der Rettungsversuch des Verteidigers wurde vom Schiedsrichter als Handspiel gewertet – Elfmeter. Bierwirth schnappte sich den Ball und verwandelte trocken zum 1:0. Für den SV ein völlig neues Gefühl, war man doch bisher in jedem Spiel zuerst in Rückstand geraten.
In der Folgezeit gab es auf beiden Seiten mehrere hochkarätige Chancen. Nach je einem Pfostentreffer war es SV-Schlussmann Pascal Wohltmann, der mit einer großartigen Parade im 1 gegen 1 die Führung rettete. Dann ging es Schlag auf Schlag. Innerhalb von drei Minuten konnte SeeBern den Rückstand in eine Führung ummünzen. Jeweils nach einer Ecke lag der Ball im Netz. Aus einem unübersichtlichen Gewühl und Gestocher in der 42. Min. fiel der Ball einem Angreifer auf den Fuß, der zum 1:1 einschob. In der 45. Min. wurde eine scharf getretene Ecke unglücklich von einem Lerbacher Spieler ins eigene Tor gelenkt. Pause!
Mit dem festen Willen das Spiel noch umzubiegen, kam Lerbach aus der Kabine. Es dauerte keine fünf Minuten, bis Sebastian Müller mit einem Traumtor den 2:2 Ausgleich erzielte. Eine Direktabnahme aus unmöglichem Winkel ging vom langen Pfosten ins Tor. Viele fragen sich wahrscheinlich immer noch wie der Ball reingehen konnte – der Kommentar des Torschützen dazu „Das kann man nicht lernen, es ist eine Gabe“.
Ansonsten war das Chancenverhältnis in der 2. Halbzeit recht ausgeglichen. In der Schlussphase wurde es dann noch einmal hektisch. Die Spieler von SeeBern ließen sich vermehrt auf verbale Scharmützel mit unseren Zuschauern ein und die Situation drohte schon fast außer Kontrolle zu geraten. Ein Spieler wurde wegen Beleidigung eines Zuschauers vom Platz gestellt, ein unschöner Abschluss eines zwar hart geführten, doch keineswegs unfairen Spiels.
Fazit: Ein insgesamt hochverdienter Punkt gegen einen starken Gegner. Das Spiel hat wieder einmal gezeigt, dass man mit dem nötigen Einsatz gegen jeden Gegner bestehen kann. Diese Einstellung gilt es nun zu konservieren! Aber nicht nur der Einsatz hat gestimmt, auch konnte der SV einige sehr schöne Spielzüge zeigen, bei denen sich mit direktem Passspiel blitzschnell durch das gegnerische Mittelfeld kombiniert wurde. Weiter so SV!!!